Mittwoch, 29. Oktober 2014

Nr.29 von 31of21 ...Frage einer Leserin :-)

Wir haben einen total lieben Brief einer Leserin bekommen:


Hallo Astrid, Hallo Markus, Hallo Agnes :-)
Vielleicht jetzt nicht speziell zum DS, aber ich wollte euch einfach mal
fragen, ob ihr häufig auch so viele Blicke erntet?! Und wenn ja, wie ihr
damit umgeht...
Ich erlebe es mit A. im Alltag häufiger, dass die Leute "gaffen", sich
umdrehen, gegenseitig anstupsen oder aber Fragen stellen... wobei die
Fragenden mir noch die liebsten sind ;-).
Inzwischen stehe ich da einigermaßen drüber, als er noch ganz klein war
fiel mir das viiiiieeel schwerer. Leicht ist es trotzdem nicht immer.

Und dann wollte ich euch einfach noch sagen, dass ich finde, dass ihr das
alles ganz toll macht. Ich finde euren Zusammenhalt als Familie wirklich
super und wünsche euch weiterhin viel Kraft und viele schöne Momente mit
Agnes :-)

Liebe Grüße von S. mit A. und C.


 Wir freuen uns immer sehr wenn wir eine Rückmeldung bekommen, deshalb hier auch meine Antwort:

Es passiert uns natürlich auch oft, dass die Leute schauen, sich umdrehen oder miteinander flüstern. Jetzt weiß ich natürlich nicht ob wegen Agnes oder wegen mir ;-)

(ich passe ja auch nicht in die "NORMFORM" der meisten Menschen, aber ich bin es gewohnt da ich seit meiner Jugend ein kleiner Rebell war, zb. war ich die erste aus unserer Kleinstadt mit einer Haarverlängerung, ich sah aus wie eine Hexe mit schwarzen Locken bis zum Hintern und lila Strähnen drin, oder wie der Gummibärenteufel mit schwarzen Haaren hinten und vorne Knallrot, und das vor über 20 Jahren!!..ähmm..fast 25 Jahren..)

Natürlich ist das Down Syndrom erst mal was was offensichtlich ist  und auch ungewöhnlich. Die erste Zeit war ich immer in hab acht Stellung und hab mir Sprüche überlegt die ich den Leuten entgegenwerfen kann. Mit der Zeit aber hab ich gemerkt dass die wenigsten Blicke negativ sind, erst mal neugierig, man bleibt halt mit den Augen hängen wenn man etwas "ungewöhnliches" sieht, dann lächeln die meisten Menschen oder sprechen uns an, bzw. Agnes. Oft wird sie wegen ihrer guten Laune angesprochen oder wegen der Brezel die sie in der Hand hält.

Wir haben auch schon die Erfahrung gemacht dass grad von Menschen von denen man es nicht erwartet, die irgendwie finster schauen oder desinteressiert,  ein Lächeln kommt.

Selten passiert es dass wir in ein Gespräch über DS  verwickelt werden. Einmal in Zürich in der Strassenbahn wurde ich über Therapien aufgeklärt, manchmal hören wir den Satz: Mein Enkel/ Neffe/ Nachbarin hat auch so Eine/Einen :-)...

Das absolut Schlimmste war als ein paar Jugendliche sich in den Buggy gebeugt haben und ihr den Stinkefinger gezeigt haben ....das ging so schnell, ich konnte nicht reagieren, ich hätte auch nix machen können was in irgendeiner Form bei denen angekommen wäre, durch ihre Kopfhörer und Watte dazwischen..aber das war wirklich eine Ausnahme.

Es überwiegen auf alle Fälle die positiven Begegnungen und wir gehen meist mit einem Lächeln durch die Gegend, so dass die anderen gar nicht anders können, als zurück zu lächeln....

Wir wünschen Euch einen schönen Mittwoch und morgen gehts weiter, bald ist Endspurt...

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