Donnerstag, 9. Februar 2017

Fifty Shades of "Nöööö"...

Mr. Grey habe ich gestern im Kino gesehen, zusammen mit ca 300 anderen Ladies bei der Preview der zweiten Verfilmung der "Fifty shades of grey" Trilogie. Seufz...was für ein Mann...am Besten gefiel mir der Satz: "aber jetzt will ich zu meinem Mädchen.." da ging ein Seufzer durch den ganzen Saal...Und diese Muskeln...Aber ich schweife ab :-D

Ich  habe natürlich überlegt ob ich nicht absagen soll nach dem ich gestern die traurige Nachricht bekommen habe, aber Sabine hätte das bestimmt nicht gewollt. Ich gehe ja nicht wirklich oft weg, ich brauch ja einen Babysitter und dann überleg ich schon zweimal ob das jetzt sein muss.

Und ja, gestern musste es sein.

Ich habe ja noch nie ein Bild veröffentlicht, auf dem Agnes grantelt oder weint, da ich denke, ich stelle sie damit bloß. Aaaber...momentan haben wir eine wirklich anstrengende Phase. Ich kenne Trotzphasen, weiß dass sie wichtig sind zur Abnabelung, zum Entwickeln des eigenen Selbst und dass hinterher auch oft ein großer Entwicklungsfortschritt folgt.

Neu ist das Wort : NÖÖÖÖ , und zwar in allen möglichen Variationen. Mit verschränkten Armen und Schmollmund, wütend ins Gesicht geschrien, mit einem leichten Grinsen um die Mundwinkel oder vor sich hinmurmelnd.

Dabei ist es egal ob es ums Anziehen geht, ob wir früh aus dem Haus müssen, Windeln wechseln (dazu sagt sie dann: Noch guuut!), Zähne putzen, Haare waschen, spazieren gehen (sie bevorzugt das Auto und sagt mir das auch 20x hintereinander), Puppe anziehen, aufräumen, zur Ergo gehen, von der Ergo heim gehen, Mitten auf der Strasse stehen bleiben, wenn ich singe, oder oder oder...

Wenn sie sich ein bestimmtes Kleid ausgesucht hat oder unbedingt "Stiiifel" anziehen will, lasse ich sie, ich versuche mich auf die wirklich wichtigen Dinge zu beschränken, aber so ganz ohne "Doch" von mir geht`s halt nicht.

Gestern hatten wir einen Termin beim Augenarzt. Nicht weil mir aufgefallen wäre dass sie schlecht sieht, sondern Kontrolle. Auf den Vormittagstermin haben wir 8 Wochen gewartet, wenn wir einen nachmittag gewollt hätten, wären wir im AUGUST dran gekommen. Wir haben hier nicht sehr viele Augenärzte, 2 haben wir schon durch, da war eine Untersuchung nicht möglich oder larifari.

Bis zum Wartezimmer lief noch alles gut, Agnes begrüßte jeden persönlich, machte das Puzzle, fing an zu bauen und war fröhlich..



Dann wurde sie leider gestört da sie in die Sehschule durfte...oh je...die Mundwinkel verzogen sich nach unten, der Körper baute eine Spannung auf, meine Anspannung wuchs auch ;-)

Die Orthoptistin hatte eine Engelsgeduld, redete sanft mit Agnes, erklärte ihr das Licht, Bilder die sie benennen sollte, einen Würfel mit Bildern drauf, eine "Zauberbrille" mit der man 3D Bilder sehen konnte und untersuchte  zuerst Rapunzel, die Agnes natürlich dabei hatte und lächelte und lächelte..

...und Agnes? schaute zuerst nach unten, dann zur Seite und sagte : Nööö

Dann sollte sie Tropfen in die Augen bekommen, je 1 (in Worten: EINEN) in jedes Auge. das tut nicht weh, ist aber halt notwendig dass man ausmessen kann ob sie fehlsichtig ist. Einen Tropfen haben wir zu zweit in ihr Auge bekommen, beim anderen Auge waren wir zu dritt.

Nach 5 Minuten das Gleiche nochmal, dann kurz warten im Wartezimmer, die sie tanzend verbrachte, dann holte uns die Ärztin ab. Und dann verweigerte sie total, kniff die Augen zu und es war nichts zu machen. Kein Ablenken oder gut zureden half. Sie hing an meinem Hals und schrie.

Die Ärztin machte uns das Angebot, nach Hause zu fahren und 3 Stunden später nochmal einen Versuch zu starten, die Tropfen halten so lange an.

Draußen hatte ich die Idee, ihren Papa anzurufen, ob er nicht nachmittag zum Ablenken mit kommen würde. Er schlug vor, ich solle für nächsten NACHMITTAG einen neuen Termin machen, er geht gerne mit ihr.

Klar, wird ja nur auf uns gewartet und nochmal die Prozedur mit den Tropfen, kein Problem :-D

Ich entschied mich dann aber doch für ein Päusschen zu Hause und den erneuten Versuch. Diesmal hatten wir sogar ziemlich schnell einen Parkplatz, bewältigten die 100 m zu Fuß in 10 Minuten (ist in der Innenstadt und überall gibt es viel zu sehen und Türen aufzumachen).

Ich drückte meinen "Reset- Knopf" und wir spazierten fröhlich in die Praxis. Agnes wieder alle begrüßt, weiter gebaut und gesungen, und dann kam die Ärztin ins Wartezimmer und hat sie da untersucht! So etwas habe ich noch nie erlebt...Da sass sie auf einem Kinderstuhl, neben ihr die verschiedenen "Lupen" und Agnes bei mir auf dem Schoss. Es stellte sich tatsächlich heraus dass sie kurzsichtig ist, links mehr als rechts mit starker Hornhautverkrümmung. Wir bekamen ein Rezept für die Brille und mit dem Abkleben sollen wir noch etwas warten.

Fast schon erleichtert stellte ich fest dass der Optiker geschlossen hat (hier gibt`s noch Mittwoch Nachmittage die geschlossen sind) und wir entschieden uns für die Tanzschule. Sind nur 5 Minuten zu spät gekommen und Agnes wurde dort freudig begrüßt und sie hatte ihren Spaß.

ich werde mir jetzt mal diese Buch vornehmen:

Es verspricht Lösungen damit sich "schwieriges" Verhalten nicht festsetzt und positives Verstärkt wird. Es geht natürlich nicht darum dass das Kind dauerlächelnd zu allem Ja sagt. Es geht vielmehr darum dass sie sich selbst nicht im Wege steht und somit ausgegrenzt wird. Andere Kinder reagieren natürlich befremdlich wenn sie sich auf den Boden schmeißt oder nicht weiter läuft, da sie halt nun mal kein Kleinkind mehr ist.

Ich werde berichten...und bis dahin mir jeden Tag sagen: es ist nur eine Phase.....




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