Mittwoch, 6. Juni 2018

Tag 3 des Abenteuers ...

Die Nacht war so lala..ich hatte eigentlich ein großes Bett reserviert, es waren aber zwei 1,40er Betten. Normalerweise natürlich ausreichend für 2 Personen, jetzt braucht Agnes aber einfach Begrenzungen im Bett, sie liegt quer, wieder längs, Füße raus oder an die Wand gelehnt, in meinem Gesicht oder auch wahlweise tretend in meinen Bauch. Zuhause hat sie einen Rausfallschutz, wenn wir unterwegs sind stelle ich alles was möglich ist auf die eine Seite vom Bett, auf der anderen liege ich. In diesem Zimmer gab es allerdings nicht so viel zum drumrumstellen, gerade mal ein Stuhl der nicht stand hielt wenn sie dagegen bumbste. Glaub es war gegen halb 3 als ich das Zimmer umstellte, also Nachttisch auf die Seite, zweites Bett ans erste dran und alles an die Wand geschoben. Um 6 war dann auch genug mit schlafen, ab zum Frühstücksbuffet. Ich versuchte die vielen Menschen auszublenden, auch die Lautstärke, einen freien Tisch zu ergattern und irgendwie an Kaffee zu kommen. Agnes hatte keinen Hunger und war auch sonst ziemlich ruhig.

Danach sind wir in den zweiten Disney Park, die Hollywood Studios. Und da war ich dann doch etwas enttäuscht. Einige Attraktionen waren wegen Defekten geschlossen, kaum "Stars", dafür umso mehr Shops. Da holte mich doch die Erinnerung an die USA ein mit den tollen Shows, Musicals und Fahrten. Die Stimmung ist dort einfach anders, magischer....









Disney Junior on stage aber leider ohne Sophia und DocMc Stuffins...


da war sie schon ziemlich am Ende...



Agnes hat Minnie Maus, Goofy und Vaiana getroffen, und dann merkte ich schon etwas stimmt nicht. Sie lachte nicht mehr, wollte in den Wagen und schlief auch dort ein. Sie wollte "Mama Heim".
Zurück im Hotel legte sie sich aufs Bett und weinte. Dann kam das Fieber und der Schüttelfrost. Ich hab dann kurz überlegt, was ich machen soll. Noch da bleiben und hoffen dass es ihr am nächsten Tag besser geht? Oder lieber heim fahren, denn was ist wenn es schlimmer wird und ich auch krank werde? Sind ja doch 640 km zu fahren.

Ich hab auf mein Bauchgefühl gehört, alles in den Koffer geschmissen, Agnes in den Wagen und bin zur Rezeption. Ausgecheckt, ab ins Auto und los...inzwischen war es 18.00 Uhr, Tank wieder voll..

Agnes schlief schnell ein, ich stand irgendwie unter Strom. Dann sank die Tankanzeige im rasanten Tempo nach unten..noch 79 km...noch 38...und weit und breit keine Tankstelle!! Hab ins Navi eingegeben dass ich die nächstgelegene Tankstelle brauche, zwei mal angefahren, aber die hatten schon geschlossen..

Eine Toilette wäre auch toll gewesen, also bin ich auf den nächsten Rastplatz, die Tankanzeige zeigte inzwischen ----- an...schnell für kleine Prinzessinnen, dann bei einem LKW Fahrer geklopft, da mir doch etwas schwindlig war bei der Vorstellung, auf der Autobahn ohne Diesel mit krankem Kind mitten in der Nacht..
Er verstand leider weder deutsch noch englisch, aber "ruski"..nur das verstand ich nicht. Er hatte keinen Diesel dabei, aber zeigte mir auf seinem Handy dass in 2,4 km die nächste Tankstelle wäre.

Mein Blutdruck war inzwischen doch etwas erhöht, ich schwor mir dass ich sofort daheim einen Reservekanister in den Kofferraum packe und warum um alles in der Welt ist hier keine Tankstelle!! Inzwischen waren wir wieder in Deutschland, die Tankstelle vom LKW Fahrer existierte nicht, mein Navi sagte noch 17 km bis zur nächsten Zapfsäule in Pforzheim. Ich bin froh dass niemand meine motivierenden Selbstgespräche gehört hat :-)

Und siehe da, mein Autole schaffte es bis nach Pforzheim, ich jubelte innerlich als ich die beleuchtete Anzeigentafel sah und bedankte mich überschwänglich bei allen die mir einfielen. Die Angestellte dachte wahrscheinlich ich hab zuviel getrunken oder wäre auf Drogen, so weich waren meine Knie. Da ich ja auch seit früh nix mehr gegessen hatte gönnte ich mir einen doppelten Schokoriegel mit hauffa Nüssen drin und "echte" Cola. Inzwischen war es nach Mitternacht und nur noch knapp 1,5 Stunden bis nach Hause.

Daheim angekommen hab ich nur Agnes geschnappt, Tür auf, ausgezogen und ab ins Bett. Am nächsten Tag dann zum Kinderarzt da es ihr wirklich schlecht ging. Er machte vorsorglich einen Streptokokken Test, der dann überraschenderweise positiv ausfiel, also Scharlach. Ich war froh dass ihr Papa uns gefahren hat da ich mich inzwischen auch eher wie ein Schluck Wasser in der Kurve fühlte.

Tja, dann gibt`s nicht mehr viel zu erzählen, ich lag dann auch flach, gleiche Diagnose. Als i-Tüpfelchen sprang mein Auto nicht mehr an, dachte zuerst ich hab einfach eine Tür offen gelassen. es stellte sich aber heraus dass die Batterie einfach fertig war -  was sie nach 10 Jahren auch sein darf. Was aber ganz toll war dass uns jemand aus dem Ort ein Ladegerät vorbei gebracht hat. Nochmal ein Dankeschön gen Himmel geschickt, dass uns das in Frankreich nicht passiert ist.

Inzwischen sind wir wieder fit, der Alltag hat uns wieder, wir sind um einige Erfahrungen und Eindrücke reicher...geplant ist aber erstmal nix Neues ;-)...ähmm..und Reservekanister hab ich immer noch keinen :-D


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