Donnerstag, 20. Juni 2019

Wie machst du das...




…und warum? 

Ich freu mich immer über Nachrichten von Euch und ich habe eine Mail zu einem der letzten Posts auf Instagram bekommen.  

Da dachte ich, vielleicht interessiert das Mehrere und ich schreib mal was dazu ;-)

Aber von vorne. Wer uns auf Instagram folgt, weiß dass wir ziemlich viel unterwegs sind. Wir, das sind immer noch Agnes und ich alleine.

 Startklar ;-)


Über Pfingsten waren wir 3 Tage in Rust, im Europapark. 3 Nächte, 3 Hotels ;-) Es gab keine zusammenhängenden freie Zimmer, da hab ich mir gedacht: machen wir eben Hotelhopping…

Vor kurzem hat das neue Hotel im Europapark aufgemacht, das Kronasar, welches einem Naturkundemuseum nachempfunden ist, im Eingangsbereich wird man von einem gigantischen Skelett einer  Meeresschlange empfangen, die Zimmer sind wie eine Bibliothek ausgestattet und ab November kann man über eine Brücke in den neuen Erlebniswasserpark „Rulantica“ spazieren. 

 Hier ein paar Eindrücke:







Also haben wir eine Nacht dort verbracht, eine im „Bell Rock“ und die erste im"Colosseo".
Unser Gepäck wurde jeweils von einem Hotel zum Nächsten transportiert, das war also kein Problem. 

Tagsüber waren wir im Park, haben uns herumwirbeln lassen oder auch mal nur Dornröschen beim Schlafen zugesehen… Und dann natürlich meinen Sohn, ihren geliebten großen Bruder getroffen, der da in der Nähe studiert.



Sie fährt alleine das große Kettenkarussell :-D ( ich hab die Befürchtung dass mein kleines Popöchen nicht mehr aus dem Sitz kommt ;-))


 unsere/meine Lieblingsfahrt..Arthur ..der Wahnsinn!



So, also zuerst zum WIE:


  •   Ich hab eine spontane Idee, such nach freien Zimmern und buche – wie jeder andere auch
  •  Ich packe…inzwischen ziemlich schnell und routiniert, wenn es sein muss in 10 Minuten ;-) Das Wichtigste sind Windeln, da ich diese Größe nicht einfach woanders kaufen kann und das Tablet mit Ladegerät, da man die Zimmer nie von innen richtig absperren kann und ich gerne auch alleine auf die Toilette gehe, brauch ich das um sie abzulenken bzw sie sicher zu beschäftigen.
  •  Ich tanke VOLL!!! Nach unserem Frankreich Abenteuer tanke ich wirklich BEVOR wir losfahren
  •  Ich habe genug Wasser an Bord und weiß welche Raststätten die schönsten Toiletten hat :-D
  • Wir starten die Playlist „Agnes“  mit dem Biene Maya Song, mit „So bist Du“, dem Fliegerlied und dem Flummi Tanz, das Spaßmobil  heißt nicht umsonst so ;-) Uns hat schon mal ein LKW Fahrer im Stau aus seiner Kabine zugewunken und gelacht…
  •  Dann hat Agnes ihr Entertainment System hinten und sieht sich diverse Disney Filme an und ich mach mir in dieser Zeit Gedanken oder genieße einfach nur das Gefühl der Freiheit beim Fahren (was im Stau nicht sooo gegeben ist und in öffentlichen Verkehrsmittel schon gar nicht, deswegen meiden wir sie)
  • Nach der Ankunft wird unser Zimmer inspiziert, Agnes untersucht meistens die Schubladen nach der Bibel oder telefoniert schon mal mit der Rezeption falls ich nicht gleich daran gedacht hab den Stecker zu ziehen.
  • Ich schau mir die Möbel an wie ich sie stellen kann damit sie nachts nicht raus fällt oder ob ich das Gitter aus dem Auto holen und zusammen stecken muss (sie schläft kreuz und quer, mir bleiben im Idealfall 20 cm und wenn ich dann noch alle halbe Stunde aufwache weil sie raus plumpst bin ich am nächsten Tag im „Eimer“ )
  •  Bücher kann ich getrost zu Hause lassen, da mir gleichzeitig mit ihr die Augen zufallen. 24h wirklich 100% aufmerksam zu sein ist anstrengend, da brauch ich nix schön reden. Neue Umgebungen machen neugierig, sie möchte viel erkunden, auch gerne alleine und da darf ich mich nicht ablenken lassen. Ausnahmen gibt es natürlich, so ist z.B in unserem Sommerurlaub in Österreich eine Kinderbetreuung dabei und dann ist auch mal Zeit für mich alleine.
  • Essen vom Buffet ist eine Herausforderung. Ich bitte um einen Platz in der Nähe des Buffets, da ich mir sonst einen Hirsch renne. Alleine sitzen lassen kann ich sie nicht, also holen wir gemeinsam (sie sagt was, ich bestücke den Teller, manchmal auch mit etwas anderem als gefordert – so ein  Riesennutellaglas ist schon verführerisch…). Beim Zapfen der Getränke kann sie sehr ausdauernd sein, auch beim Stehen bleiben auf einem Fleck wenn sie etwas auf ALLE FÄLLE UNBEDINGT möchte.


Den Platz behalten bei einem Buffet ist die nächste Schwierigkeit  :-D da wir ja den Tisch beide verlassen um Nachschub zu holen, denken viele, wir wären fertig und räumen ab..inkl. jetzt wohltemperiertem trinkbereiten Kaffee, den ich unbedingt brauche, mehr als alles andere. Wir kommen also zum Tisch zurück, wenn wir Glück haben sitzt noch niemand anderes auf unserem Platz, und während ich auf frischen (heißen noch nicht trinkbaren) Kaffee warte, essen wir. Ich hab schon überlegt mir ein Schild zu laminieren welches ich dann auf den Tisch stelle..hmmm…aber das kommt mir so spießig vor...



Tja und dann geht’s los…den ganzen Tag unterwegs, Spaß haben, neue Eindrücke, Zeit genießen, neue Begegnungen…


 Mädelsabend...

 Vor dem Schlafen gehen nochmal a bisserl klettern...


 und Ed, der Euromaus Gute Nacht sagen...





 
...und da kommen wir jetzt zur Frage: 

WARUM machst du das?

Das hört sich alles anstrengend an und vielleicht hätte ich es zu Hause bequemer, einfacher, stressfreier…aber auch langweiliger. Ich war schon immer gerne unterwegs, bin ein offener Mensch der gerne Neues erlebt und neugierig ist.

Es gab allerdings eine Zeit in der ich am liebsten zu Hause war und mich woanders unsicher und unwohl fühlte. Das war die Zeit nach der Geburt von Agnes. Nicht weil ich mit ihr nicht raus wollte…ich hatte Angst…Angst vor der Zukunft, Angst vor der OP, Angst vor vielem. 

Ich hatte Angst vor unbekannten Orten, vor vielen Menschen, Spontanes war nicht möglich, die Anspannung in mir war zu groß.

Jetzt hat sich ja der größte Unsicherheitsfaktor meines Lebens selbst entfernt, und ich bin nach und nach aus meiner Komfortzone raus. In kleinen Schritten hab ich mich quasi frei geschwommen. Das war nicht leicht, ich hätte meine Gedanken und Gefühle am liebsten alle in einen Sack gepackt und weg geworfen. Geht nicht, macht auch Sinn.

Und Stück für Stück ging die Angst, die Unsicherheit und Selbstzweifel ob ich das alleine mit Agnes unterwegs schaffe, zurück kamen Lebensfreude, Kraft, Selbstvertrauen und vor allem Spaß! Ich kann jetzt sogar alleine in die Schwabenquellen (große Saunalandschaft mit lauter Nackerten) gehen, ich schäme mich weder für meinen Körper noch fühle ich mich da einsam.

Was nicht heißt dass ich manchmal schlucken muss oder es a bisserl im Herzen sticht wenn ich glückliche Familien sehe (oder zumindest welche die so aussehn) , der Wunsch ist schon da nach einer Familie, die Hoffnung das irgendwo da draußen jemand zu uns passt auch ;-)

Für Agnes ist es gut und wichtig, da sie auf neue Situationen reagieren muss, sie mag Rituale und dieselben Abläufe, kann die auch stur einfordern. Ich merke aber wie sich ihr Verhalten „weitet“, sie flexibler wird. Neue Leute lernt sie eh gerne kennen und das geht nun mal nicht in den eigenen 4 Wänden. Ganz zu schweigen dass ich mich etwas isoliert fühlen würde wenn wir ned raus gehen würden…

Deshalb: Nächster Urlaub ist gebucht, die Vorfreude ist  riesig, wir nehmen euch mit ;-)


(falls ihr das Gefühl habt, das ist Werbung...wenn dann unbezahlt )

Mittwoch, 19. Juni 2019

the circle of Life...



…der Kreislauf des Lebens...

Gestern war so ein Tag an dem mir wieder sehr bewusst wurde, wie kostbar unser Leben ist und dass es nicht unendlich ist.

Gestern hätte mein Papa Geburtstag gehabt, schon zum dritten Mal konnten wir ihn nicht mehr feiern. Trotzdem lebt er in meinen Schwestern und mir weiter, auch in seinen Enkeln. Er war kein Mann vieler Worte, saß selten still. 

Umarmungen mochte er nicht, oder konnte es nicht zeigen. Seine Generation wurde ja noch ganz anders erzogen, da zeigte man keine Gefühle, musste stark sein. Aber wenn er etwas sagte, dann war das ehrlich. 

Als ich ihn das letzte Mal sah, hab ich ihn umarmt, vielleicht hat er es unbewusst wahr genommen. Ich bin dankbar für alles was meine Eltern mir ermöglicht haben, vieles was sie mir früher gesagt haben, wollte ich nicht hören oder verstehen. 

  Es heißt ja auch:
 Man kann das Leben nur  rückwärts verstehen,
 leben muss man es vorwärts…

Ich habe es ihnen oft nicht leicht gemacht, zuerst war ich ein Trotzkopf, wenn es um 12 Uhr kein Mittagessen gab, ging meine Welt unter. In der Pubertät wusste ich oft nicht wer oder was ich bin, mit 19 dann meine „Auswanderung“ nach Rhodos, ein Jahr später mit vielen Erlebnissen und schwanger zurück…immer auf der Suche nach meinem Platz im Leben.

So wie Simba, der König der Löwen. Er musste auch erst seinen Platz finden und entdecken, wer er ist. 

Ich glaube nicht an Zufälle, normal muss man bei "meinem" Tattoo- Künstler mit ein paar Wochen Wartezeit rechnen, letzte Woche spontan gefragt da ich diese Woche etwas Zeit für mich hatte und für gestern einen Termin bekommen! Dieses Motiv hab ich schon länger im Kopf, es bedeutet mir sehr viel und jetzt ist es noch viel mehr eine Erinnerung an meinen Papa. 
so sieht es "roh" aus...


und nach ein paar Stündchen so...unglaublich wie toll es geworden ist, oder?
dazu gab`s noch den Soundtrack vom Film im Hintergrund :-)
 

 Wenn ihr auch am Überlegen seid, kann ich euch Benny nur empfehlen, 100% hygienisch und professionell... hier findet ihr ein paar Infos über paintfull oder fragt einfach mich ;-)
 

Von Geburt an beginnt das Erlebnis
Wenn wir uns zur Sonne drehen
Es gibt mehr zu sehen, als man je sehen kann
Mehr zu tun, so viel mehr zu verstehen
Das Leben hier ist ein Wunder
Alles neu
Alles endlos und weit
Und die Sonne zieht leis' ihren goldenen Kreis

 Führt Groß und Klein in die Ewigkeit

(Tim Rice/Elton John)